MENTIR SIEMPRE - projektONETTI -
Ein Tanzprojekt von Valentina Torrado & Alfredo Mena
2009-Instituto Cervantes Berlin - 9.Internationales Literatur Festival Berlin 09

Das projektONETTI ist als Hommage dem uruguayischen Schriftsteller Juan Carlos Onetti zum 100. Geburtstag gewidmet. Ein internationales Team hat sich mit dem Werk Onettis auseinandergesetzt, der als Wegbereiter der lateinamerikanischen Moderne gilt. In der fiktiven Stadt Santa María begegnen sich Menschen, kommen sich aber nie wirklich nahe. Das Leben ist von Ritualen ohne Inhalt geprägt, von fruchtlosen Bemühungen und dem Scheitern des Einzelnen. Ein Abend, in dem Moderne Literatur, Neue Musik, Tanztheater und Videoinstallation zusammenfinden, zwischen Nationen und Zeiten, zwischen Fiktion und Wirklichkeit und der Wirklichkeit als konstruierter Fiktion der Wiederholung des ewig Gleichen. Ästhetisches Ziel ist die Entwicklung einer Theaterform, in der Moderne Literatur, neue Musik, Tanztheater und Videoinstallation zusammenfinden. Mit dem Fokus auf die Literatur sollen Übergänge /Zonen zwischen den ästhetischen Sprachen austariert werden. Sprache wird hier als theatralische Form durch die Begegnung mit Musik, Tanz und Bildraum erfahrbar und auf interaktive Weise dem Publikum nahegebracht.

Künstlerische Leitung_ Valentina Torrado / Choreografie_Alfredo Mena/ Tanz_Andrea Schiefer, Olivia Court Mesa, Alfredo Mena/ Livemusik_Lena Loevskaya/Komposition_Lisa Bossero/ Video_Héctor Solari/ Voice Off_Gabriela Iribarren


Presse_ Berliner Zeitung/Feuilleton, 19.,20 September 2009_PUBLIKUMSENTFÜHRUNG_

"...Die aus Uruguay stammende Künstlerin Valentina Torrado ist Liebhaberin der finsteren Literatur Juan Carlos Onettis, des Erfinders von Santa María, einem der eindrücklichsten fiktiven Orte der Weltliteratur. Torrado erfindet für ihr Tanzstück "mentir siempre" (etwa: Ständige Lüge) eine Bühnenlandschaft, in der man mit jedem Augenaufschlag tiefer in Onettis Universum gelangt und einem mit jedem Bild ein neues Auge wächst. Das kurze, langanhaltende Stück im Instituto Cervantes ist so rasch vorbei, dass es noch zu einem Sprung ins nahe gelegene Collegium Hungaricum reicht, wo Nadja Wünsche wie eine der bekleidungsarmen Onettifantasien neben drei weiteren jungen deutschen Autoren auf dem Podium sitzt. Links von ihr Kristof Magnusson, der anhand von Himalaya-Salz und Pfeffermühlen im Gartenzwergformat den Übergang vom Hamburger Schanzenhipster zum unteren Mittelstandsspießer beschreibt. Das Publikum erkennt sich dauerschmunzelnd.



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